C D s
I
NEUES AUS
DER MUSIKWELT
POP
Konsolidierung
im Download-Markt
iJiiDEEZER
Seit dem 1. Septem ber ist der M u-
sik-Stream ing-D ienst
Ampya,
den
die Pro7Satl-G ruppe vor gut einem
Jahr gestartet hatte, Geschichte. A m -
pya-Abonnenten werden automatisch zu Deezer transferiert. Sie
müssen die Deezer-App installieren und können sich sofort mit
ihrem alten Passwort bei Deezer einloggen. Sie finden ihr vollstän-
diges Profil samt Lieblingssongs, -Alben und Playlisten aus Ampya
dort wieder. Von Insolvenz bedroht ist auch Qobuz. Zwar bietet der
französische Dienst neben Highresaudio aus Berlin und HDtracks aus
New York jetzt auch hochauflösende Downloads auf dem deutschen
M arkt an. Bisher war lediglich das Streaming-Abo von Qobuz aus
Deutschland zugänglich. Auch müssen die Nutzer jetzt nicht m ehr
m it dem Google-Übersetzer durch die französische Website navigie-
ren, sondern können die deutschsprachige Version aufrufen. Aber die
Finanzierung von Qobuz ist nicht gesichert. Diese Probleme hat die
Deutsche Grammophon nicht. Das renommierte Klassik-Label bietet
eine App für iOS-Handhelds an, m it der man auf eine repräsentative
Auswahl des DG-Repertoires zugreifen kann. Derzeit sind es rund
450 Alben aus diversen Genres, darunter auch Einspielungen der
Top-Interpreten. M onatlich sollen etwa 20 Alben hinzukommen.
„DG Discovery“ nennt sich die App, und sie soll, wie der Name
nahelegt, insbesondere als Appetizer für Klassik-Einsteiger dienen.
www.qobuz.de,www.deezer.com
www.deutschegrammophon.com/de/album/dg-discovery-app
Imogen Heap
SPARKS
Megaphonic/RTD CD (als LP geplant)
(60’)
Obwohl ein Star des Internet-Zeit-
alters, wurde Imogen Heap allen
Ernstes
auch
schon
m it Joni
M itchell verglichen. Anders als
die arbeitete sie bei ihren Songs
häufig mit „gefundenen Klängen“ .
Entfernt erin nert „S parks“
an
exzentrische Pop-Vignetten von
locc (frivol auch dort, w ie sie über
zerbrochene Liebesbeziehungen
singt).
„N eglected
S pace“
ist
wie ein M ini-Hörspiel konzipiert.
Freizügig bedient sie sich bei
verschiedensten
M usikkulturen
(asiatischen, afrikanischen etc.).
„Sparks“ ist die Sum m e dessen,
was Imogen Heap die letzten Jahre
in ihrem Elektropop-Labor auspro-
bierte.
F. Sch.
MUSIK ★ ★
KLANG ★ ★ ★ ★
OqueStrada
ATLANTIC BEAT
Jaro CD
M it ihrem internationalen Debüt
„Tasca Beat“ konnten OqueStrada
2 0 1 0
eine europaw eite Fange-
meinde erobern. In beschwingten
Songs verbindet die seit zw ölf
Jahren bestehende Combo aus
Lissabon den heim ischen Fado
mit Chanson und Jazz, aber auch
transatlantischen Musikstilen, die
den fröhlichen A kustik-Cocktail
gleich noch tanzbarer m achen.
Das S extett um Sängerin M arta
M iranda verständigt sich auf einen
kosmopolitischen Folk-Groove mit
portugiesischen W urzeln, der aber
auch Rhythmen aus den ehem ali-
gen portugiesischen Kolonien von
den Kapverden über Angola bis
Brasilien mit einbezieht.
wz
WHERE ELSE
Cherry Red CD (als LP geplant)
(40’)
Zur Diva-Pose des Covers passt
w ed e r die
akustische
G itarre
noch der üppig w uchernde Disco-
Schm usepop. Claudia Brücken
singt nicht nur verführerische
S chm achtfetzen („I W ant You“)
oder Verse w ie „How do I know?/
How can I tell?/W hen you do this
to me and go through m e“, sie
w agte sich auch an Nick Drakes
„Day Is Done“ . Im „Moon Song“
reim t sie „We stand alone/O n the
edge of darkness facing the unk-
now n“ . Was hier doch verblüfft,
ist die Erkenntnis, w ie viel eng-
lischsprachige Pop-Texte heute
noch mit schwurbeligen deutschen
Schlagertexten der
5
oer-Jahre zu
tun haben können.
F. Sch.
MUSIK ★ ★ ★ ★
KLANG ★
★
★
Greylag
GREYLAG
Dead Oceans/Cargo CD (als LP geplant)
(37’)
Das Trio aus Portland, Oregon, er-
innert bei seinem Langspiel-Debüt
angenehm an experim entellere
Rockmusik-Zeiten - vielleicht auch
deswegen, w eil Sänger Andrew
Stonestreet bekennender Fan der
Fleetwood Mac m it Peter Green
von „Then Play On“ ist und der
A kustik-Folkrock
beim
ersten
Song „Another“ von „Led Zeppelin
III“ inspiriert klingt. Auch „Black
Sky“ erinnert im Arrangement mit
der Mandoline wohl kaum zufällig
an „Going To California“. Das von
Stonestreet auf akustischer Gitarre
solo musizierte „W alk The Night“
fällt als Finale stilistisch komplett
aus dem Rahmen des Albums.
F. Sch.
MUSIK
★
★
KLANG ★ ★ ★ ★
Das DR-Logo gibt den Dynamikumfang des Tonträgers an. Nähere Infos unter www.stereo.de
Neu als
HD-Download
Stefano Bollani
JOY IN SPITE OF EVERYTHING
ECM/Universal, erhaltlich bei highresaudio.com
Eine leichtere Stim m ung als sonst
oft bei Modern Jazz herrscht hier
vor, nicht nur beim afrikanisch an-
gehauchten Opener „Easy Healing“
mit Bill Frisell an der Gitarre. Schon
die CD klingt vorzüglich, doch in
HD w irken die Klangfarben der
Instrumente noch echter, „lebt“ die
M usik mehr.
A.Ku.
Soweit nicht anders angegeben, ist
das höchstauflösende F o rm a t 24
B it/9 6 kH z
highresaudio.com
Joan Pascal Mailloux: „Rain“
(Fidelio)___________________________
Daniel Hope: „Escape To Paradise -
The Hollywood Album“ (DG)________
Jérôme Sabbagh: „The Turn“ (MPS)
Joyce DiDonato: „Stella di Napoli“
(Warner Classics)__________________
The Everly Brothers: „Christmas
With The Everly Brothers And The
Boys Town Choir“ (Warner)_________
The Electric Light Orchestra: „The
Electric Light Orchestra“ (Warner)
Barclay James Harvest:
„Once Again“ (Warner)_____________
Talk Talk: „The Coulors Of Spring“
(Warner)__________________________
Ten Years After: „A Space In Time“
(Warner)__________________________
Elina Garanca: „Meditation“ (DG)
Alice Sara Ott and Francesco
Tristano: „Scandale“ (DG)__________
Mark Turner, Avishai Cohen,
Joe Martin and Marcus Gilmore:
„Lathe Of Heaven“ (ECM)___________
Manu Katché: „Playground“ (ECM)
Grigory Sokolov:
„Chopin -
2 4
Preludes“ (Naïve)
Manu Katché: „Live in Concert“
(ACT)______________________________
Lars Danielsson: „Liberetto II“ (ACT)
hdtracks.de
Ryan Adams: „Ryan Adams“ (Sony)
Janina Fialkowska:
„Chopin - Mazurkas“ (Atma)________
Vance Joy: „Dream Your Life Away“
(Atlantic)__________________________
STEREO 11/2014 133